Das Verhalten im Arbeitszeugnis auf dem Prüfstand
Wie freundlich ist der Mitarbeiter? Wie teamfähig? Gab es Ärger mit dem Vorgesetzten? Mit den Kollegen? Wie verhält sich der Mitarbeiter gegenüber Kunden? Das Verhalten im Arbeitszeugnis ist genauso wichtig wie die Beurteilung der Leistung.
Grundsätzlich geht es im Arbeitszeugnis um das Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen. Bei Führungskräften zusätzlich gegenüber Mitarbeitern. Dies ist auch die reguläre Reihenfolge, in der die Beurteilung erfolgen sollte.
So könnte eine Formulierung lauten:
- Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern war stets vorbildlich. (sehr gute Bewertung)
- Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern war stets einwandfrei. (gute Bewertung)
Achtung: Hier gab es Probleme im Verhalten
Fehlt eine Personengruppe oder werden Kollegen vor den Vorgesetzten genannt, so deutet es auf Schwierigkeiten hin.
Ein Beispiel: Sein Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war stets einwandfrei. (Ärger mit dem Chef)
Welche Eigenschaften gehören noch zum Verhalten im Arbeitszeugnis?
In der Verhaltensbeurteilung sind auch folgende Eigenschaften vorteilhaft: Teamfähigkeit, Durchsetzungsstärke, eine überzeugende und/oder professionelle Art, Kompromissbereitschaft, Hilfsbereitschaft, Verbindlichkeit, Serviceorientierung, eine hohe Sozialkompetenz, ein zuvorkommendes Auftreten, Freundlichkeit, Höflichkeit, Kollegialität, emotionale Intelligenz usw. Wird einem Mitarbeiter jedoch eine emotionale Präsenz bescheinigt, so gilt dies als nachteilig.
Die Aufzählung ist nicht abschließend. Bedenken Sie jedoch, dass die gewählte Eigenschaft unbedingt zum Jobprofil passen muss. Bescheinigt man einer Verkäuferin zum Beispiel Durchsetzungsstärke, so kann das Fragen aufwerfen. Im Gegenzug erwartet man hier jedoch Freundlichkeit, Serviceorientierung und ein zuvorkommendes Auftreten. Fehlen diese Eigenschaften, so kann ein Leser dies ebenfalls als Hinweis deuten.
Bei Schnittstellen und Projektarbeitern sollte die erfolgreiche abteilungsübergreifende Zusammenarbeit besonders gewürdigt werden.
Das Verhalten gegenüber externen Personen
Oftmals werden im gleichen Atemzug mit den Vorgesetzten und Kollegen auch die Kunden genannt. Das ist möglich. Bei Mitarbeitern mit viel Kontakt zu externen Personen (Dienstleistern, Kunden, Gästen, Geschäftspartnern, Behörden usw.) empfehlen wir jedoch eine gesonderte Beurteilung. Ganz besonders gilt dies für Servicekräfte, Kundenberater und Außendienst-/Vertriebsmitarbeiter.