Der optimale Einleitungssatz im Arbeitszeugnis
Autorin: Claudia Kilian
Der optimale Einleitungssatz im Arbeitszeugnis enthält neben den persönlichen Angaben des Mitarbeiters auch das Ein- und Austrittsdatum sowie die Funktion.
Stellen Sie sich vor, Sie halten ein Arbeitszeugnis in den Händen. Was lesen Sie als Erstes? Wahrscheinlich beginnen Sie mit dem ersten Satz. Auch ein potenzieller Arbeitgeber wird den Einleitungssatz im Arbeitszeugnis zuerst lesen. Bereits hier sollte er einen ersten Eindruck erhalten, ob der Bewerber für ihn interessant ist. Doch welche Angaben braucht es dafür?
Unternehmensbeschreibung als erster Absatz?
Hin und wieder erhalten wir Arbeitszeugnisse zur Prüfung, die mit der Unternehmensbeschreibung beginnen und sich erst im zweiten Absatz mit dem Mitarbeiter befassen. Das ist falsch – Arbeitgeber-Marketing hin oder her. Im Arbeitszeugnis sollte es in erster Linie um den Mitarbeiter gehen. Der Einleitungssatz im Arbeitszeugnis muss daher auf jeden Fall die persönlichen Angaben des Arbeitnehmers enthalten.
Die persönlichen Angaben des Mitarbeiters
Die meisten Zeugnisse beginnen mit dem vollständigen Namen des Mitarbeiters (zum Beispiel „Herr Justus Meier“ oder „Frau Silke Schmidt“. Das ist vollkommen richtig so, zumindest einmal sollte der vollständige Name im Arbeitszeugnis genannt werden. In Folge kann man sich auf den Nachnamen beschränken.
Sollten Sie während der Beschäftigungsdauer geheiratet und einen neuen Nachnamen angenommen haben, kann man auch den Geburtsnamen noch angeben. Empfehlenswert ist dies vor allem dann, wenn die Hochzeit noch nicht all zu lange zurückliegt und Sie sich unter Ihrem Geburtsnamen „einen Namen“ in der Branche gemacht haben.
Akademische Titel und Grade im Arbeitszeugnis
Auch akademische Titel und Grade können im Arbeitszeugnis aufgeführt werden. Aber Achtung: Nur Doktor- und Professorentitel werden vor jeder Namensnennung gesetzt. Alle anderen akademischen Grade werden nur im Einleitungssatz genannt, im weiteren Text jedoch nicht mehr. Werden die akademischen Grade bzw. Hochschulgrade abgekürzt, dann sollten die offiziell anerkannten Abkürzungen verwendet werden, wie etwa Dipl.-Kfm., Dipl.-Ing. (FH), M.A., LL.M. usw.
Einleitungssatz im Arbeitszeugnis mit Eintrittsdatum und Austrittsdatum?
Um beurteilen zu können, wie lange der Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt war, werden im Einleitungssatz auch das Eintritts- und Austrittsdatum genannt. „Herr Justus Meier war in der Zeit vom 1.1.2010 bis zum 31.12.2018 in unserem Unternehmen tätig.“ Achten Sie hier vor allem auf eine aktive Verbform (z. B. „tätig“ statt „beschäftigt“).
Die Funktion und der Werdegang
Damit ein potenzieller Arbeitgeber gleich sieht, welche Erfahrungen Sie gesammelt haben, sollte auch Ihre Funktion (Stellentitel) bereits im Einleitungssatz benannt werden. Bei mehreren Funktionen ist auch der Werdegang darzustellen. Wenn es ein Zwischenzeugnis gibt, reicht auch der Hinweis auf mehrere Funktionen sowie auf das Zwischenzeugnis über diesen Zeitraum.
Autorin: Claudia Kilian
Zeugnis-Expertin, Volljuristin, Fachbuchautorin mehrerer Bücher über Arbeitszeugnisse, langjährige Lektorin.
Seit 2008 der Kopf hinter „Mein-Arbeitzeugnis.com“